orgastisches Entladen in Form eines Feuerwerks

Der Orgasmus der Frau*

Freuden und Herausforderungen

 

Wie gut kennen wir Frauen diese Thematik: der Orgasmus! Vielleicht hast du schon immer wieder mit Freundinnen darüber gesprochen, Erfahrungen geteilt – oder du trägst deine Fragen und Gedanken ganz allein mit dir herum? Kennst du vielleicht die eine oder andere Frage auch aus deiner Sexualität?

  • Wann kommt der Orgasmus – und warum manchmal nicht?
  • Kurz davor und plötzlich ist er weg
  • Gerade hat er begonnen und bricht mittendrin gleich wieder ab?
  • Nur eine körperliche Entladung, ohne echtes Gefühl?
  • Noch nie einen Orgasmus erlebt – wie fühlt sich das überhaupt an?
  • Klappt es allein, aber nicht zu zweit?
  • Noch nie einen Orgasmus während der sexuellen Vereinigung gehabt?
  • Braucht „guter Sex“ immer einen Orgasmus? Kann Sex auch ohne OrgasMUSS erfüllend sein?

 

Mal ganz Theoretisch: Was ist ein Orgasmus eigentlich?

Ein Orgasmus ist ein faszinierendes Zusammenspiel von Körper, Geist und Psyche. Durch unterschiedliche Erregungsquellen (Berührung, Worte, Bilder …) werden Nerven aktiviert, die Signale an das Lustzentrum im Gehirn senden. Im Genitalbereich spielt besonders der Pudendus-Nerv eine zentrale Rolle. Durch die Stimulation von Klitoris, Vaginalwänden, G-Fläche oder anderen erogenen Körperbereichen werden Signale ans Gehirn weitergeleitet. Das führt zu intensiver Durchblutung, Anschwellen der Klitoris, erhöhter Feuchtigkeit der Vaginalwände und Muskelanspannungen im Beckenboden.

Diese Prozesse münden in rhythmischen Kontraktionen, begleitet von gesteigertem Herzschlag, intensiver Atmung und manchmal Zittern oder unwillkürlichen Bewegungen. Die erhöhte Muskelanspannung klingt in einem plötzlichen Entspannungsgefühl ab und damit entsteht ein vorübergehendes Gefühl der Entspannung und Wärme im ganzen Körper.

Diese „Entladung“ ist die körperliche orgastische Entladung. Zu den körperlichen Reaktionen spüren wir beim Orgasmus auch Emotionen und Gefühle: Glückseligkeit, Lustempfinden, Nähe, Wohligkeit und Geborgenheit, sind mögliche Gefühle, die einen Orgasmus mit ausmachen.

 

Der Weg zum sexuellen Höhepunkt

Für einen Orgasmus sind folgende Phasen wichtig: Lust aufbauen, Lust kanalisieren und Loslassen.

  • Lustaufbau geschieht zum Beispiel durch Stimulation von erogenen Zonen und dem Spiel von Körpertonus, Rhythmus, Atmung, Bewegung und Stimme. Vor allem tiefes Atmen, Tönen, weiche, wellenartige Bewegungen und Berührungen am ganzen Körper unterstützen dich dabei. 
  • Um Lust (und Energie) zu kanalisieren spielen wir vor allem mit Körpertonus und Rhythmus. „Gerichtete Bewegung“, wie zum Beispiel die Beckenschaukel unterstützen dich dabei, genauso wie das Spiel mit Spannung und Entspannung in deinem Beckenboden.
  • Loslassen: Kurz vor der körperlichen Entladung ist es wichtig loszulassen, damit der Orgasmusreflex ausgelöst werden kann.

 

Was steht dem Orgasmus im Weg?

  • Zu wenig Lust und Erregung wurden aufgebaut (es unterstützt dich: Berührung, tiefe Atmung, ondulierende Bewegung)
  • Lust und Energie werden nicht ausreichend kanalisiert (es unterstützt dich: Spiel mit Rhythmus und gezielten Bewegung, sowie mit Körpertonus).
  • Schwierigkeiten, loszulassen und sich der Entladung hinzugeben (Stress, Leistungsdruck, Perfektionismus, Angst vor Kontrollverlust, Gedankenkarussell, Zweifel, Scham, Schuldgefühle, mangelnde Entspannung, das Ambiente ist nicht vertrauensvoll …)

 

Themen die häufig hinter Orgasmus-Problemen stehen

  • Zu wenige Wissen über die eigne Anatomie und Sexualität – eigne es dir an!
  • Keine Kenntnisse über den Aufbau von Erregung und dem Kanalisieren deiner Lust (Spiel mit Atmung, Bewegung, Stimme, Tonus, Rhythmus und Berührung) – erweitere dich!
  • Einseitige Erregungsquellen – probiere Neues aus!
  • Zu starke Zielorientierung – den Weg genießen, anstatt dich nur auf den Höhepunkt zu fixieren!
  • Zu wenig Eigenfokus zB. durch Druck oder Erwartungen deines Partners*deiner Partnerin – spüre dich selbst und genieße!
  • Zu wenig Spüren in der Vagina – sensibilisiere sie!
  • Zu viele Gedanken im Kopf (Angst, Scham, Schuldgefühle, Kontrolle, …) – übe dich darin, das zu bemerken und immer wieder in deinen Körper zurück zu kommen!
  • Zu kurze Dauer der sexuellen Handlung – schenke dir mehr Zeit zum Lustaufbau!
  • Zu wenig Bewegung während dem Sex, das schränkt deine Empfindungen beim Orgasmus ein – bewege dein Becken und deinen Brustkorb und verbinde damit deine sexuelle Erregung mit deinem emotionalen Zentrum. So erlebst du lustvollere Orgasmen!

 

Orgasmus, Loslassen und der „kleine Tod“
Im Französischen wird der Orgasmus als „kleiner Tod“ („la petite mort“) bezeichnet, weil es dabei ums vollständiges Loslassen geht. Der Ausdruck beschreibt die tiefgreifende, entrückende Erfahrung eines Orgasmus, den Kontrollverlust, den Moment, in dem sich das Bewusstsein von der physischen Welt löst – ein Moment in dem Bewusstseinserweiterung und Transformation geschehen kann.

Loslassen bedeutet auch, ganz im Moment zu sein, im Körper und im Spüren. Wenn du dich von Gedanken oder Ängsten blockiert fühlst, hilft es, über bewusstes Wahrnehmen der Atmung und der Berührung, aus dem Kopf in den Körper und ins Spüren zurückzukehren.

Wenn du dort „hängen bleibst“, wo du deinem eigenen Orgasmus nachjagst, bist du nicht im Moment, nicht wirklich im Spüren, sondern im Kopf und dem Spüren immer einen Schritt voraus. Lasse das Stimulieren, und lasse damit auch den Druck und den Stress los. Erlaube dir stattdessen die Wellen deiner Lust bewusst zu erleben.  Atme bewusst und genieße deinen Körper. Spüre und gib dich dem hin was du gerade in deinem Körper erlebst, entspanne dich in deine Lust hinein und lasse den Orgasmus wie von selbst kommen.

 

Orgasmus und erlebte Intensität
Jeder Orgasmus ist anders – manchmal kurz, mal lang, leise, wild, wellenförmig nach innen gerichtet oder explosiv nach außen (…). Die Intensität hängt jedoch davon ab, wie viel Lust und Energie du vorher aufbaust.

Je entspannter und tiefer du beim Lustaufbau atmest, je fließender deine Bewegungen sind, je mehr du deinen ganzen Körper mit Berührung und Bewegung mit einbeziehst, desto intensiver und „ganzkörperlicher“ erlebst du den Orgasmus. Wenn du hingegen beim Lustaufbau vor Allem Spannung im Körper aufbaust und dich nur auf die Entladung fixierst, wirst du den Orgasmus wahrscheinlich weniger intensiv erleben.

Nimm dir Zeit für den Lustaufbau. Atme, töne, bewege dich, spüre, genieße, gib dich den Wellen deine Lust hin, gib die Kontrolle auf – dein Körper weiß, was zu tun ist. Orgasmen, die auf diese Weise kommen sind tief, nährend und „ganzkörperlich“.

 

Muss es immer ein Orgasmus sein?
Sexualität ist viel mehr als nur Orgasmus. Bist du schon mal ganz bewusst auf den Wellen deiner Lust gesurft ohne zu entladen? Damit energetisierst du deinen ganzen Körper und bringt dein Inneres zum Strahlen – ein ekstatischer Zustand, der dich auch im Alltag aufblühen lässt.

Mein Tipp: Spüre, fühle, atme, genieße – und lass dich von deinem Körper tragen. Nimm dir Zeit, bade in deiner Lust und deiner sexuellen Energie und entdecke die Freude an der Vielfalt deiner Sexualität.

 

Begleitung
Und wenn du jetzt Lust bekommen hast zu forschen, zu entdecken und dich zu erweitern, unabhängig davon, wo du gerade stehst, und welche Fragen du zum Thema Orgasmus hast, dann komm gerne ins Lebenslust Coaching (online oder live), ich begleite dich von Herzen gerne auf deinem Weg!

 

*“Frau“ beziehe ich immer auf das biologische Geschlecht. Frau = Mensch mit Vagina

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